5. Liga gegen 3. Liga oder ETB gegen RWE: Am Dienstagabend werden die Essener Fußballfans im Stadion Uhlenkrug sein oder die Begegnung anderweitig verfolgen. Eventuell auch via RevierSport-Liveticker. Wir starten ab 19 Uhr mit dem Ticker. Anstoß ist um 19.30 Uhr.
Für Schwarz-Weiß Essen, seinen Trainer Damian Apfeld und einige Spieler wie zum Beispiel Stefan Jaschin, Giuliano Zimmerling oder Noel Futkeu ist es ein ganz besonderes Spiel.
Es geht für sie nicht nur gegen die Nummer eins der Ruhrmetropole, sondern auch gegen ihren Ex-Klub. Für Nico Haiduk (ausgeliehen von RWE an den ETB, Anm. d. Red.), der verletzt ausfällt, kommt es nicht zum Wiedersehen mit den ehemaligen Kollegen.
RevierSport hat vor dem Stadtduell mit ETB-Trainer Damian Apfeld gesprochen.
Der 36-jährige gebürtige Bottroper arbeitete über zehn Jahre im RWE-Nachwuchsleistungszentrum und leistet aktuell beim Tabellendritten der Oberliga Niederrhein hervorragende Arbeit. Zahlen lügen bekanntlich nicht: Apfeld kann nach 17 Begegnungen als ETB-Coach auf einen Punkteschnitt von 2,06 Zählern verweisen.
Damian Apfeld über...
... das jüngste 3:2 gegen den TSV Meerbusch: "Wir haben mit Sicherheit nicht unser bestes Spiel gemacht. Aber am Ende zählen die drei Punkte. Das haben wir erreicht und haben neues Selbstvertrauen getankt."
... die Vorfreude auf das RWE-Spiel: "Ich bin ehrlich und muss sagen, dass ich das bei den Jungs noch gar nicht so mitbekommen habe. Klar, kurz nach der Auslosung war die Freude groß und RWE das Gesprächsthema. In den letzten Tagen haben wir uns aber auf Meerbusch fokussiert. Nun gilt der Fokus RWE. Dass wir uns innerlich alle freuen, ist doch klar. Es geht gegen die Nummer eins der Stadt, gegen ein Profiteam, gegen einen Drittligisten, der ein absoluter Kultklub und Zuschauermagnet ist. Wir werden vor einer Kulisse spielen, die wir so aus der Oberliga nicht kennen. Darauf freut sich der ganze ETB."
Diese Fankultur, diese Stimmung an der Hafenstraße haben mich schon immer beeindruckt. Ich muss aber auch sagen, dass mit der Zeit bei mir alles abgeflacht ist. Wenn man in dem Geschäft drin ist, dann ist man nicht mehr Fan, sondern eher Sympathisant.
Damian Apfeld
... die Ex-RWE-Spieler im ETB-Kader: "Wir haben einige Jungs, die bei Rot-Weiss Essen ausgebildet und dann auch nach der U19 aussortiert wurden. Meine Aufgabe sehe ich vor dem Spiel auch darin, dass ich die Jungs ein wenig bremse. Sie dürfen nicht übermotiviert in das Spiel gehen. Das Schlimmste, was uns passieren könnte, wäre, wenn einige Spieler kopflos agieren und überdrehen."
... die Trainer-Vorbereitung auf RWE: "Ich habe mir schon etwas auf Video angeschaut. Aber Fakt ist, dass es ein komplett anderes Spiel wird als in der Oberliga oder der 3. Liga. Rot-Weiss wird extrem viel Ballbesitz haben, bestimmt 80 bis 90 Prozent. Wir werden ohne Ende verteidigen und die Räume eng machen müssen. Wir brauchen sehr viel Leidenschaft und extrem viel Matchglück. Zudem wird ein überragender Torwart an diesem Abend wichtig sein, eine schlechte Chancenverwertung der Rot-Weissen und gefährliche Nadelstiche von uns. Wenn das alles zusammenkommt, dann haben wir eine kleine Chance."
... die ETB-Chancen auf ein Weiterkommen: "Es ist ein DFB-Pokalspiel für uns. Denn wann spielt man als Oberligist schon gegen einen Drittligisten? Eigentlich nur im DFB-Pokal. Die Chancen sind sehr, sehr gering. Wie schon erwähnt: es muss einfach alles passen an dem Dienstagabend. Es gibt aber im Fußball immer große Überraschungen. Von 30 Spielen gewinnt RWE vielleicht 29 Partien. Aber dieses eine Match kann es immer geben, in dem der Außenseiter vorne ist. Für uns geht es darum einfach alles rauszuhauen."
... den Lauf von Noel Futkeu: "Noel profitiert von der Mannschaftsleistung, er hat auch einen Lauf, ist gut im Flow. Die zwei Elfmeter, die er gegen Meerbusch verwandelte, muss man auch erst einmal machen. Er macht es momentan sehr gut und hat bei uns eine gute Entwicklung vollzogen."
... seine persönlichen Gefühle vor dem Spiel gegen den Ex-Klub: "Ich war schon vor meiner Zeit im RWE-NLZ Rot-Weiss-Fan. Diese Fankultur, diese Stimmung an der Hafenstraße haben mich schon immer beeindruckt. Ich muss aber auch sagen, dass mit der Zeit bei mir alles abgeflacht ist. Wenn man in dem Geschäft drin ist, dann ist man nicht mehr Fan, sondern eher Sympathisant. So würde ich ich heute bezeichnen - RWE-Sympathisant. Und als dieser drücke ich Rot-Weiss Essen natürlich in der 3. Liga die Daumen. Der Verein soll erfolgreich sein - außer am Dienstagabend (lacht)."